Wie bereitet sich die swb auf diese Entwicklungen derzeit vor und welche Investitionen sind in Zukunft nötig?
Kalkau: Die swb ist sehr aktiv an der Gestaltung der Zukunft engagiert. Aktuell investieren wir direkt in CO
2-minimierende Projekte, wie in den Ausbau der CO
2-armen Fernwärme durch den Bau der Verbindungsleitung vom Müllheizkraftwerk nach Hastedt sowie dem Bau eines hochmodernen 100MW Blockheizkraftwerkes. Dies ermöglicht den schnellen Ausstieg aus der Kohleverstromung.
Ein weiterer zukünftiger großer Teil der Investitionen erfolgt in die Modernisierung und Erweiterung des Stromnetzes. Selbstverständlich behalten wird dabei immer das Fernziel im Auge, weitestgehend auf regenerative Energien umzustellen.
Eines der nächsten konkreten Vorhaben ist unser Wasserstoff-Projekt „HyBiT” („Hydrogen for Bremen’s industrial transformation“). Dabei soll am Kraftwerkstandort Mittelsbüren eine Elektrolyse-Anlage entstehen, die das Stahlwerk von ArcelorMittal und den Mobilitätssektor mit grünem Wasserstoff versorgt. Im ersten Schritt mit bis zu 24 Megawatt Leistung, in weiteren geplanten Ausbaustufen bis zu 300 Megawatt.
Kann der Standort des Kohlekraftwerks Hafen, das perspektivisch stillgelegt wird, bei der Energieversorgung in Zukunft eine Rolle spielen? Dort gäbe es dann einen „freien“ Stromanschluss, eine freie Industriefläche und im Prinzip auch einen Fernwärmeanschluss.
Kalkau: Das Kraftwerk Hafen kann bei der zukünftigen Energieversorgung Bremens verschiedene wichtige Rollen spielen. Der Standort ist zum Beispiel für die Errichtung eines großen Energiespeichers oder einer Wasserstoff- oder E-Fuel-Produktion geeignet.
Herr Dr. Kalkau, vielen Dank für das Gespräch!
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