Fahrzeuge, soweit das Auge reicht: Der AutoTerminal Bremerhaven ist Deutschlands größte Autodrehscheibe. Der Logistikdienstleister BLG LOGISTICS schlägt hier jedes Jahr mehr als zwei Millionen Fahrzeuge um. Das Forschungsprojekt Isabella sucht Antworten auf die Frage, wie sich der Umschlag noch effizienter gestalten lässt. Eine mögliche Lösung: der Einsatz künstlicher Intelligenz.
Der Arbeitstag auf dem AutoTerminal Bremerhaven beginnt um 6 Uhr morgens. Dann startet die Frühschicht ihren Dienst auf Deutschlands größtem Umschlagplatz für Fahrzeuge. Vor allem für Menschen, die zum ersten Mal hier sind, ist das Treiben auf dem Gelände ein beeindruckendes Spektakel. Das von der BLG LOGISTICS betriebene Autoterminal ist 240 Hektar groß (das entspricht der Fläche von mehr als 300 Fußballfeldern) und bietet Platz für etwa 95.000 Fahrzeuge. Allein mit dem Zug kommen jeden Tag 5.000 Pkw an, die von den Fahrerinnen und Fahrern der BLG zum nächsten Ziel auf dem Terminal gebracht werden.
Eine Woche Feldforschung
“Wer die Fahrwege nicht kennt, kann sich hier durchaus verfahren”, sagt Marit Hoffmeyer, die als wissenschaftliche Mitarbeiterin am
BIBA, dem Bremer Institut für Produktion und Logistik an der Universität Bremen, tätig ist. Sie absolvierte das Fahrtraining, das auch alle neuen Fahrerinnen und Fahrer auf dem Terminal durchlaufen. “Die Teilnahme am Fahrtraining war wichtig, um die genauen Gegebenheiten vor Ort kennen zu lernen, sodass wir unsere Lösungsideen für eines der größten Autoterminals der Welt passgenau und den Realbedingungen entsprechend gestalten können”, erklärt Hoffmeyer. Lachend fügt sie hinzu: „Außerdem lernt man auf dem Terminal millimetergenau einzuparken.“ Nach einer Woche Feldforschung tauschte Hoffmeyer den Platz hinterm Steuer wieder gegen ihren Schreibtisch im BIBA, Hier leitet sie das Forschungsvorhaben Isabella 2.0. In dem Projekt erforschen BIBA, BLG LOGISTICS und der Bremer Softwarehersteller
28Apps Software gemeinsam, wie sich der Autoumschlag effizienter gestalten lässt. Die Zusammenarbeit startete vor drei Jahren mit dem ersten Isabella-Projekt, das sich auf zwei Bereiche konzentrierte.