Hintergrundwissen: Innovationsstrategie Land Bremen 2030

Die bisherigen politischen Strategien und Programme für Innovation, Industrie und Cluster stammen aus den Jahren 2010 bis 2014. Sie waren auf das Jahr 2020 ausgerichtet. Es ist also an der Zeit, sie zu aktualisieren und durch neue Entwicklungen in Wirtschaft und Gesellschaft zu ergänzen.

So stehen Dienstleistungsunternehmen viel stärker im Fokus als früher. Sie spielen heute schon eine zentrale Rolle in den Innovationsclustern und sind eng verzahnt mit produzierenden Unternehmen. Daher will die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa auch sie mit einbeziehen in der Innovationsstrategie 2030. Damit trägt sie als integrierte Strategie den Titel: „Schlüssel zu Innovationen 2030 - Strategie für Innovation, Dienstleistungen und Industrie Land Bremen“.

Gleichzeitig wird damit die sogenannte Regionale Innovationsstrategie für intelligente Spezialisierung (RIS3) für Bremen aktualisiert. Die RIS3 dient als ein zentrales Instrument für die Vergabe von Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Sie ist die Grundlage für die Förderung durch die EU-Kommission in der laufenden EU-Förderperiode 2014-2020. Und sie wird auch in der kommenden Förderperiode eine wichtige Rolle spielen.

Anforderungen seitens der EU

Die EU-Kommission fordert die Regionen dazu auf, Prioritäten zu setzen und öffentliche Ressourcen dort einzusetzen, wo die höchsten Auswirkungen auf die regionale Wirtschaft zu erwarten sind. Dieses Prinzip der „intelligenten Spezialisierung“ soll auf einem Bottom-up-Ansatz, einem sogenannten „unternehmerischen Entdeckungsprozess“ basieren. Diese Grundprinzipien der EU Kommission werden in Bremen bei der Erstellung der Innovationsstrategie Land Bremen 2030 berücksichtigt.

Das Vorgehen zur Strategieerstellung

Im Dezember 2018 wurde mit dem „Positionspapier Schlüssel zu Innovationen“ eine Neuausrichtung der Bremer Innovationspolitik eingeleitet. Ein Fokus liegt auf sogenannten Schlüsseltechnologien, die über viele Branchen hinweg gleichzeitig neue Entwicklungen anstoßen.
Zu diesen Schlüsseltechnologien gehören bislang Additive Fertigung/3D-Druck, Künstliche Intelligenz/Robotik, Wasserstofftechnologien und Biotechnologien.

Schlüsselbranchen im Land Bremen sind: Automotive, Maritime Wirtschaft/Logistik, Luft- und Raumfahrt, Regenerative Energiewirtschaft sowie Nahrungs- und Genussmittel.

Weitere Schlüsselbranchen und -technologien werden im Laufe der Strategieerstellung herausgearbeitet. Dabei wird ein breiter Innovationsbegriff zugrunde gelegt: Dieser umfasst sowohl innovative Produkte und Technologien als auch Innovationen in Prozessen, Wertschöpfungsketten und Geschäftsmodellen sowie die gesellschaftliche Wirkung von Innovationen.

Aktuelle Entwicklungen

Seit Juli 2020 findet mit der Unterstützung eines Gutachterteams unter Leitung des Instituts für Innovation und Technik (iit) und PLANKOM der Prozess zur Strategieerstellung statt. In der Bestandsaufnahme wird das Innovationssystem des Landes Bremen umfassend analysiert, mit anderen Regionen verglichen und Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken herausgearbeitet.

Ab Oktober 2020 beginnt ein breit angelegter Strategieprozess. Hier werden die Analyseergebnisse diskutiert sowie Handlungsfelder und Maßnahmen identifiziert, die für die Innovationsförderung in Bremen besonders vielversprechend sind.

Im unternehmerischen Entdeckungsprozess (Entrepreneurial Discovery Process) ab ca. Anfang 2020 definieren Unternehmen und Startups, aber auch Forschungs- und Hochschuleinrichtungen sowie die Politik gemeinsam die Schwerpunkte für zukünftige Innovationsprozesse. Im Sinne der „intelligenten Spezialisierung“ werden diese in einer begrenzten Anzahl von „Schlüssel-Innovationsfeldern“ gebündelt.

Die Innovationsstrategie Land Bremen 2030 wird nach Fertigstellung als aktualisierte RIS3 unter anderem die inhaltliche Grundlage für die Europäische Strukturförderung in der kommenden Förderperiode (2021 – 2027) darstellen.

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