Alles begann mit hochpräziser Feinwerktechnik
Als drittes Standbein im Unternehmensverbund fungiert die Nägele Feinwerktechnik GmbH. Bereits 1996 ins Leben gerufen, bildet sie den frühesten Spross der Unternehmensgruppe. Rund ein Jahrzehnt lang sammelte der promovierte Physiker und Inhaber Dr. Martin Nägele mit seiner Nägele Feinwerktechnik Know-how und Erfahrung, die schließlich zur heutigen Struktur führten. „Wir haben viele Jahre lang für STN Atlas Elektronik Produkte hergestellt. Auch mit OHB haben wir bereits kooperiert, als das Unternehmen noch wesentlich überschaubarer war als heute. Die Erträge aus diesen Aktivitäten flossen in die Entwicklung eigener Produkte und Dienstleistungen“, schildert Firmenchef Nägele den Werdegang.
Nach wie vor bietet Nägele seinen Kunden hochpräzise Dienstleistungen in der Feinwerktechnik an, dazu zählen (Fein-) Drehen, Fräsen, Gravieren, Laserbeschriften für die Montage und Prüfung von Bauteilen. In der Entwicklung bearbeiten Expertinnen und Experten an CAD-Arbeitsplätzen komplexe 3D-Modelle, deren Komponenten teils aus eigener Fertigung stammen. CNC-Maschinen modellieren Werkstücke, die zu Beispiel aus dem vollen Aluminiumblock präzise herausgefräst werden. Und weil bei OptoPrecision räumlich alles nahe beieinander liegt, gelingt hier die Verknüpfung von CAD und CNC nahtlos.
Komplette Prozesskette im eigenen Haus
Firmenchef Nägele zeigt auf ein noch nicht bestücktes Sensorgehäuse für einen Hochleistungslaser auf einer Werkbank neben einer der CNC-Maschinen: „ Auch dieses Gehäuse ist aus einem vollen Aluminiumblock herausgefräst“, erläutert er. „Obwohl es komplex ist, geht die Produktion hier schnell und flexibel vonstatten. Falls etwas geändert oder verschoben werden muss, haben wir den kompletten Prozess von der 3D-Konstruktion über die Arbeitsvorbereitung bis hin zur Fertigungsanlage hier bei uns zur Verfügung.“
Nicht nur Konstruktion und Fertigung, sondern auch das Handling eines solchen Bauteils ist nicht trivial, wie Dr. Nägele erläutert: „Das ist ein filigranes Gerippe, das man kaum noch einspannen kann für eine weitere Bearbeitung, etwa für die Bestückung mit elektronischen oder optischen Komponenten. Es kann sich leicht verformen. In der Überwindung dieser Hürde liegt auch ein Teil unseres Know-hows, das wir hier aufgebaut haben und das wir unseren Kunden zur Verfügung stellen.“
Dem Multi-Sensorsystem „MODAR“ (Motion-Stabilised Optical Detecting And Ranging), das wir bei unserem Betriebsrundgang auf einem Bildschirm als 3D-Modell in der Konstruktionsabteilung gesehen haben, begegnen wir in einer an die Fertigung grenzenden Sektion wieder. Auf langen Werkbänken liegen mehrere Exemplare, deren optische Kanäle hier mit diversen Bauteilen bestückt werden.