„Nachdem die beiden den industriellen Prozess bei Materialise kennenlernten, konnten sie die Aufgabe erfolgreich bewältigen und sogar noch die Eigenschaften des Edelstahls optimieren. Für alle Beteiligten eine sehr erfolgreiche Zusammenarbeit“, schildert von Hehl.
Internationale Fachkräfte für Bremen
Für Chirag Shah und Keyur Solanki barg die Arbeit in Bremen viel Neues – der Umgang mit Metalldruckern war ihnen bisher unbekannt. Und auch sonst begeisterte sie der Forschungsstandort: „Meine Zeit beim IWT war sehr aufregend. Deutschland war schon immer eine Ausnahmeerscheinung in Sachen Engineering, was sich bei Materialise und am IWT zeigte. In den High-Tech-Forschungseinrichtungen mit den außergewöhnlich brillanten Köpfen zu arbeiten, ist etwas, an das ich mich ein Leben lang immer erinnern werde“, so Shah. Dem pflichtet auch Solanki bei: „Die Lernkurve war steil, aber ergebnisreich. Ich kehrte mit neuem Wissen über den Metall-3D-Druck nach New York zurück. Das ist für mich persönlich eine Erfolgsgeschichte.“
Beide Studenten können sich ihre weitere Zukunft in Deutschland und vor allem Bremen vorstellen. Besonders die Arbeitsbedingungen und das Umfeld begeisterten sie an der Hansestadt.
So sagt Shah: „Das Kennenlernen der neuen Forschungsumgebung war nicht sehr schwierig, da die Wärme und Gastfreundschaft, die ich hier erhielt, außergewöhnlich war. Es war eine beruflich lohnende Erfahrung und etwas, das ich für immer schätzen werde.“
Besonders die wertvollen Kontakte sowohl im professionellen als auch persönlichen Umfeld sind seinem Kommilitonen Solanki in Erinnerung geblieben: „Die Stadt präsentierte sich sehr einladend, die Menschen waren äußerst fröhlich und hilfsbereit. In einigen Fällen verließen sie ihre Arbeit, um uns zu helfen, diese Geste hat mein Herz wirklich berührt.“
Diese positiven Worte freuen auch von Hehl: „Für uns am IWT ist das eine tolle Situation, wir kennen die Fachkräfte, wissen, wie sie arbeiten“, sagt von Hehl. „Das Austauschprogramm ist eine hervorragende Möglichkeit, High Potentials für den Forschungsstandort Bremen zu begeistern.“
Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft vorbildlich
Auch aus diesem Grund möchte er das Programm im kommenden Jahr fortsetzen, idealerweise mit einem beidseitigen Austausch. Dann ist auch wieder die Bremer 3D-Druck-Industrie dabei, die Forschungsthemen sowie ein Stipendium beisteuern will.
Diese Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft sei einmalig. „Bremen ist stark produktionsorientiert im 3D-Druck, das ist unser Alleinstellungsmerkmal, darauf bauen wir auf“, führt von Hehl aus und ergänzt: „Hier am IWT bilden wir die gesamte Produktionskette ab. Wir stellen die Metallpulver her, drucken Bauteile, bearbeiten sie nach und können anschließend die Ergebnisse überprüfen. Das gibt es sonst nirgends.“
3D-Druck zieht in die Industrie ein
„3D‐Druck ist überall dort von Vorteil, wo viele individuell angepasste Produkte in kleineren Stückzahlen eine große Rolle spielt“, erklärt von Hehl.
Unternehmen wie Materialise setzen auf die Industrialisierung des Metall-3D-Druck und auch der Flugzeugbauer
Airbus druckt Teile, die im Flieger für Gewichtseinsparungen sorgen.
Das IWT ist zudem am in Entstehung befindlichen
EcoMaT Center for Ecoefficient Materials and Technologies beteiligt. Dort wird das Institut eine Versuchsanlage zur Durchführung von Testverfahren im 3D-Druck aufbauen – einmalig im norddeutschen Raum. Vielleicht arbeitet daran dann auch bald eine neue Generation New Yorker Studierender – bereit für den Sprung vom Big Apple zum Big Roland.
Mehr zum Thema 3D-Druck bei Bastian Müller (
bastian.mueller@wah.bremen.de), Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Referent Innovation, Digitalisierung & neue Themen, T +49 (0) 421 361-32292