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Was Industrie 4.0 braucht: Mut zur Unsicherheit

Eine ungewohnte Rolle, in der Jan Hofer zu sehen ist. Der Tagesschau-Sprecher ist an diesem spätabendlichen 22. Oktobertag Moderator der Veranstaltung zur Studie „UnternehmerPerspektiven 2015“ der Commerzbank, die im BLG-Forum in Bremen vorgestellt wird. Denn hier geht es einmal nicht um tagesaktuelle Themen, sondern um langfristige Strategien und Perspektiven. Es geht um die Frage: Wie wirkt sich der digitale Wandel auf das Management aus? Wie müssen Unternehmen reagieren, um fit für Industrie 4.0 zu sein?
4.000 Unternehmen aller Größen haben an der Studie teilgenommen, darunter 356 aus Niedersachsen und Bremen. Das wichtigste Ergebnis: Unternehmen sehen die Bedeutung des digitalen Wandels für ihr Geschäft, haben aber Schwierigkeiten, diese auch für sich umzusetzen. Denn das Thema ist komplex. Fehlende Standards, hoher Investitionsbedarf und unsichere Erfolgsaussichten führen zu hohen Bedenken. Unternehmer sehen noch nicht die neuen Geschäftsmodelle, die aus der Digitalisierung erwachsen können.

  Die digitalen Innovatoren gehen dabei als Beispiel voran. Jene 15 Prozent der Unternehmen einer Branche, so die Studie, die Vorreiter sind. Sie zeigen, dass Offenheit und Mut zur Unsicherheit zwei wesentliche Erfolgsfaktoren sind. Zudem blicken sie über den Tellerrand: Sie suchen sich externe Kooperationspartner, um neue Wege zu gehen. Sie bleiben eher up-to-date, was auch branchenferne Trends angeht und sind in ihrer Hierarchie flexibler aufgestellt. Sie schaffen Freiräume im Unternehmen für die Umsetzung von Pilotprojekten und geben Innovationen mehr Platz zum Entfalten.

Und so ist es auch kein Wunder, dass an diesem Abend ein Vertreter dieser Innovatoren am Tisch der Podiumsrunde sitzt: Ulrich Ditschler von TobyRich. Das aufstrebende Bremer Start-up stellt smartphonegesteuerte Modellflugzeuge her. Produziert wird in China. Um nicht immer vor Ort sein zu müssen, kann Ditschler die Fertigung per App überwachen, sieht den Status jeder Auftragsfertigung. Nicht nur das Produkt ist digitalisiert, auch die Prozesse dahinter.

Längst nicht alle „digitale Innovatoren“, so die Studie, sind junge Startups. Auch mittelständische Unternehmen gehören vielerorts dazu. Es geht nicht länger um groß oder klein, so die Studie, sondern um schnell gegen langsam:

Die gesamte Studie lässt sich hier herunterladen

Zudem hat die Commerzbank einen Film gedreht, der Industrie 4.0 anschaulich erklärt.