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14 KI-Unternehmen in Bremen

Zwei Männer in einem Drogeriemarkt stehen vor einem Regal mit Gesundheits- und Pflegeprodukten. Zwischen ihnen befindet sich ein weißer, hoher Roboter der Firma „Ubica Robotics“, der offenbar zur Bestandsaufnahme oder Regalprüfung eingesetzt wird.

BREMEN, 01.07.2021, Ubica Robotics, Geschaeftsfuehrer Georg Bartels (r.) und Jonas Reiling in einer DM Filiale in Bremen mit einem Scan-Roboter © Joerg Sarbach

KI-Unternehmen profitieren in Bremen von einem starken Netzwerk, gut ausgebildeten Fachkräften und einem wachsenden Forschungs- und Wirtschaftsumfeld. Die Hansestadt entwickelt sich zunehmend zu einem bedeutenden Standort für Künstliche Intelligenz (KI).

Wer nach KI-Unternehmen in Bremen sucht, findet hier ein Ökosystem aus Start-ups, mittelständischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die gemeinsam an den Technologien von morgen arbeiten.

Die Universität Bremen und die Hochschule Bremen mit ihren international renommierten Instituten bringen kontinuierlich neue Fachkräfte hervor, die auf exzellente Entwicklungsmöglichkeiten stoßen. Fachkräfte und Unternehmen treffen sich in Initiativen wie dem KI-Transferzentrum Bremen.AI, dem Digital Hub Industry, dem Autonomous Systems Meetup und dem GenAI Meetup, die einen aktiven Austausch zwischen Forschung, Wirtschaft und Entwickler:innen ermöglichen.

In diesem Überblick stellen wir einige der spannendsten KI-Unternehmen aus Bremen vor – von jungen Start-ups bis zu etablierten Akteur:innen der Branche.

14 KI-Unternehmen in Bremen

  1. Aisencia
    Aisencia hat sich auf den medizinischen Einsatz von KI spezialisiert. Das Start-up entwickelt eine Software, die Hautkrankheiten wie Hautkrebs automatisch klassifizieren kann – und so Ärztinnen und Ärzte im dermatologischen Alltag unterstützt. Nach eigenen Angaben ist die KI bereits in der Lage, rund 80 Prozent der Routinefälle eines dermatologischen Labors zuverlässig zu bearbeiten. Ein Beispiel für den hochspezialisierten Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Bremer Gesundheitswirtschaft.
  2. Encoway
    Encoway zählt zu den etabliertesten Unternehmen im Bereich digitaler Produktkonfiguratoren. Ihre Softwares unterstützen Unternehmen aus dem Maschinen- und Anlagenbau, Fahrzeugbau oder der Elektrotechnik beim digitalen Vertrieb komplexer Produkte. Ergänzend setzt Encoway in ihren Anwendungen auf Künstliche Intelligenz, etwa um Anfragen und Auftragseingänge automatisch zu analysieren – mit dem Ziel, die gesamte Wertschöpfungskette datenbasiert zu optimieren.
  3. Flexality
    Kühlhäuser als Energiespeicher: Mit dieser Idee möchte Flexality beim Stromsparen helfen. Weil Kühlprozesse enorme Energiemengen benötigen, entwickelt das Bremer Start-up eine Softwarelösung, die den Stromverbrauch dynamisch anpasst. Gekühlt wird bevorzugt, wenn Strom günstig ist, bei hohen Preisen wird Energie eingespart. So senkt Flexality nicht nur die Betriebskosten von Kühlhausbetreiber:innen, sondern trägt mit KI-gestütztem Energiemanagement auch zur Stabilisierung des Stromnetzes bei.
  4. hmmh
    Die Bremer hmmh AG gehört zu den Pionieren des E-Commerce in Deutschland – und das seit über 20 Jahren. Heute nutzt das Unternehmen KI-Technologien in einer Vielzahl von Projekten, etwa bei Sprachassistenten oder der automatisierten Verarbeitung großer Dokumentenmengen. Ein erfahrener Akteur unter den KI-Unternehmen aus Bremen, der auf tiefes Branchenwissen und digitale Innovationskraft setzt.
  5. JUST ADD AI
    Die JUST ADD AI GmbH (JAAI) unterstützt Unternehmen dabei, den aktuellen Stand der KI-Technologie zu verstehen und diese produktiv einzusetzen. Die Lösungen werden passgenau auf die jeweilige Anwendung zugeschnitten. Die Mitarbeitenden bringen dabei ein breites Spektrum an KI-Kompetenzen mit. JAAI ist Teil der JUST ADD AI Group, die über 80 Mitarbeitende beschäftigt und mehrere Spin-offs hervorgebracht hat. Diese erschließen mit ihren Tools neue Märkte: SCOUTASTIC etwa hilft Sportvereinen bei der Talentsuche, botario entwickelt Chatbots für Websites und Telefonservices, und lector.ai optimiert den Posteingang großer Unternehmen mit hohem schriftlichen Kundenkontakt.
  6. Kraken Robotics
    Als Spin-off des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI) entstanden, arbeitet Kraken Robotics an automatisierten Unterwasseranwendungen. Mithilfe von Künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen entwickelt das Unternehmen Sensoren und Bildgebungstechnologien, die Unterwasserrobotern autonomes Handeln ermöglichen – etwa bei Inspektionen oder Forschungsmissionen unterhalb der Meeresoberfläche.
  1. PlanBlue
    Die Tiefsee ist noch weitgehend unerforscht – und genau hier setzt PlanBlue an. Das Unternehmen entwickelt Unterwasserroboter mit hyperspektralen Kameras und kombiniert diese mit KI-basierter Bildauswertung. So entstehen digitale Karten des Meeresbodens, die unter anderem beim Schutz sensibler Ökosysteme, bei der Wartung unterseeischer Infrastruktur oder bei der Planung von Großprojekten wie Offshore-Windparks zum Einsatz kommen.
  2. Neuraflow
    Neuraflow mit Sitz in Bremerhaven entwickelt KI-Lösungen für die öffentliche Verwaltung. Der hauseigene Chatbot beantwortet automatisiert Anfragen von Bürgerinnen und Bürgern– entweder auf kommunalen Websites oder am Telefon. Eine weitere KI nutzt vorhandene Wissensdatenbanken und verschafft den Angestellten so die Möglichkeit, Auskünfte schneller zu geben. Bereits mehr als 50 Städte und Gemeinden setzen laut Unternehmen auf die Software, die auch intelligente Suchfunktionen für die interne Verwaltung umfasst.
  3. team neusta
    Der Unternehmensverbund team neusta zählt mit über 1.000 Mitarbeitenden zu den führenden Digitaldienstleister:innen in Deutschland. In Bremen ansässig und europaweit aktiv, entwickelt die Gruppe Softwarelösungen für Kundinnen und Kunden aus den Bereichen E-Commerce, Tourismus, Mobilität, Finanzwesen und vielen weiteren Branchen. Auch KI-Entwicklung gehört längst zum Repertoire: Zum Einsatz kommen maßgeschneiderte Systeme beispielsweise zur automatisierten E-Mail-Klassifizierung, zur Optimierung der Kommunikation via Chatbots oder zur Auswertung großer Datenmengen in Echtzeit.
  4. TOPAS Industriemathematik Innovation 
    Die TOPAS gGmbH hat sich ganz der Entwicklung autonomer Systeme verschrieben. Als Ausgründung des Zentrums für Technomathematik der Universität Bremen arbeitet das Team an praxisnahen KI-Lösungen, zum Beispiel für Feuerwehrroboter, Drohnen oder selbstfahrende Fahrzeuge. Im engen Schulterschluss mit Industriepartner:innen entstehen Technologien.
  5. Ubica
    Wie lässt sich eine Inventur automatisieren? Diese Frage steht im Zentrum der Arbeit von Ubica. Das Bremer Unternehmen entwickelt Roboter- und Bilderkennungssysteme, die das Mobiliar von Einzelhandelsgeschäften digital erfassen und in sogenannte digitale Zwillinge überführen. Die Systeme prüfen den Warenbestand, erkennen Nachfüllbedarf und helfen dabei, Laufwege für das Personal zu optimieren. So wird der stationäre Handel smarter und effizienter.
  6. WearHealth
    WearHealth entwickelt eine KI-basierte Plattform zur Analyse von Daten aus Wearables – also tragbaren Sensoren oder Computern am Körper oder in der Kleidung. Ziel ist es, Arbeitsunfälle zu vermeiden, die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern und die Produktivität zu steigern.
  7. WasteAnt
    Falsch sortierter Müll sorgt in Entsorgungsanlagen regelmäßig für Probleme im Betriebsablauf. WasteAnt setzt auf Künstliche Intelligenz, um diese Störungen frühzeitig zu erkennen – entlang der gesamten Prozesskette: von der Anlieferung des Mülls an der Anlage über die Sortierung bis zur thermischen Verwertung. Die Systeme analysieren Materialströme, identifizieren Störstoffe und ermöglichen Betreibenden eine effizientere und besser planbare Abfallwirtschaft.
  8. XTL Kommunikationssysteme
    XTL entwickelt smarte KI-Lösungen für die Logistik – insbesondere ein intelligentes Dispositionssystem zur Tourenoptimierung. Die Software-as-a-Service-Lösung analysiert sich verändernde Rahmenbedingungen in Echtzeit und passt Touren dynamisch an, etwa bei Verkehrsstörungen oder Verzögerungen. Mithilfe von maschinellem Lernen lassen sich zudem Vorhersagen über künftige Ereignisse treffen. Das Ziel: effizientere, flexiblere und kundinnen- und kundenfreundlichere Transporte für die Logistik von morgen.

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