Innovationsstrategie Land Bremen 2030
Im Jahr 2030 wird unsere Welt eine andere sein. Unternehmen aus Industrie und Dienstleistung setzen Technologien wie künstliche Intelligenz oder 3D-Druck alltäglich ein, Fahrzeuge fahren elektrisch oder mit grünem Wasserstoff. Sozial verantwortliche Firmen gehen mit frischen Ideen gesellschaftliche Herausforderungen an. Branchengrenzen verschwimmen zunehmend und der Wandel ist unser stetiger Begleiter.
Eine Zukunftsvision, an der heute schon gearbeitet wird und die das Land Bremen zielgerichtet unterstützt. Denn: Das Land möchte die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen erhalten. Aus diesem Grund ist die Innovationsstrategie Land Bremen 2030 entstanden. Sie ist eine Grundlage für künftige Entscheidungen in der Innovationspolitik. Zum Beispiel in der Förderung innovativer Unternehmen durch das Land und die Europäische Union.
Gemeinsam mehr erreichen
Die Innovationsstrategie Land Bremen 2030 wurde im Juni 2021 beschlossen und vorgestellt. Erarbeitet hat sie die Senatorin für Wirtschaft, Arbeit und Europa zusammen mit Akteuren aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft im Land Bremen in einem einjährigen Strategieprozess.
Die Innovationsstrategie Land Bremen 2030 Hauptteil liegt als gedruckte Broschüre vor und kann kostenlos bezogen werden. Bitte wenden Sie sich unter Angabe der Anzahl der gewünschten Exemplare caroline.privat@wht.bremen.de.
Der Anhang steht nur als digitale Version zur Verfügung.
Die wichtigsten Eckpunkte der Innovationsstrategie
Im Kern zielt die Innovationsstrategie Land Bremen 2030 darauf ab, Innovationen durch stärkere Zusammenarbeit über Branchengrenzen hinweg anzuregen und zu fördern. Denn Innovation entsteht heute an den Reibungspunkten von Branchen und Sektoren. Das zeigt sich etwa an Querschnittstechnologien wie Digitalisierung, künstliche Intelligenz oder Leichtbau, die in vielen verschiedenen Unternehmen zum Einsatz kommen.
Zudem nimmt die Strategie neue Wertschöpfungsketten in den Fokus. Der Dienstleistungssektor mit seinem Fokus auf digitalen Dienstleistungen wird immer wichtiger. Auch traditionelle Branchen wandeln sich im Zuge der Digitalisierung – so ist zum Beispiel Software im Automobil-, Flugzeug- oder Schiffbau heute deutlich wichtiger als noch vor 10 oder 20 Jahren.
Damit gelangen auch neue Zielgruppen in den Blick der Bremer Innovationspolitik. So werden beispielswiese besondere Maßnahmen vorgeschlagen, um den Anteil von Frauen in innovativen Branchen zu erhöhen oder von Frauen bevorzugte Branchen wie die Gesundheitswirtschaft bei der Förderung zu berücksichtigen. Soziale Innovationen sowie Sozialunternehmertum sollen ebenfalls stärker als bisher unterstützt werden.
Auch die Arbeitsmarktpolitik und Fachkräftesicherung ist ein wichtiger Baustein. Denn nur, wenn Fachkräfte auch in Zukunft Bremen oder Bremerhaven als ihren Lebensmittelpunkt auswählen, bleibt das Land wettbewerbsfähig.
Die Schlüsselinnovationsfelder
Das Land Bremen bündelt seine spezifischen Stärken und Potenziale als Innovationsstandort künftig entlang von fünf Schlüsselinnovationsfeldern. Sie beziehen sich jeweils auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen, verbinden mehrere der für das Land Bremen wichtigen Schlüsselbranchen, Schlüsseltechnologien und weiteren Innovationstreiber und zeigen wichtige Entwicklungen an deren Schnittstellen auf – Trends, die viele Technologien und Unternehmen zusammenfassen. Entlang strategischer Ziele für jedes dieser Innovationsfelder und mit zielgerichteten Maßnahmen will das Land Bremen die Innovationsfähigkeit der Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen optimal fördern.
Schlüsselbranchen und -technologien
Die Bremer Innovations- und Clusterpolitik orientiert sich weiterhin an den Bremer Schlüsselbranchen Luft- und Raumfahrt, Maritime Wirtschaft und Logistik, Regenerative Energiewirtschaft/Windenergie, Automotive, Nahrungs- und Genussmittelwirtschaft und Gesundheitswirtschaft. Sie erweitert diese um Schlüsseltechnologien und Innovationstreiber an den Grenzen der einzelnen Bereiche, um transformative Prozesse zu ermöglichen.
Denn schon heute sind in diesen und vielen weiteren Branchen Schlüsseltechnologien und weitere Innovationstreiber die Grundlage von Innovationen. Im Land Bremen entwickeln sich aktuell folgende Schwerpunkte besonders stark:
- Digitalisierung und Künstliche Intelligenz (KI)
- Autonome Systeme und Robotik
- Leichtbau und Additive Fertigung
- Biotechnologie
- Messtechnik und Simulation
- Wasserstofftechnologien
- Neue Arbeits- und Organisationsformen
Die Schlüsselinnovationsfelder fächern das jeweilige Spezialisierungsprofil auf, das sich durch die besondere Kombination von Schlüsselbranchen, Schlüsseltechnologien und Innovationstreiber an den Innovationsstandorten Bremen und Bremerhaven ergibt. Sie verbinden die Branchen mit den wichtigen Technologien, die sie über Branchengrenzen hinweg eng verzahnen.
Maßnahmen und Zukunftsorte
Anhand operativer Ziele schlägt die Innovationsstrategie Land Bremen 2030 verschiedene Maßnahmen vor. Dazu zählen branchenübergreifende Clusterarbeit und Vernetzung, Transfer-und Experimentierräume, KMU-und Start-up-orientierte Innovationsförderung, innovationsbezogene Fachkräftequalifizierung und Organisationsentwicklung, Landesgrenzen überschreitende Zusammenarbeit, Internationalität sowie die Vermarktung des Innovationsstandortes nach außen.
Besonders sichtbar werden die Innovationsfelder an den Zukunftsorten: Innovative Zentren, die an den Grenzbereichen zwischen Branchen arbeiten und hier neue Innovationen zutage bringen. Neben dem ECOMAT in der Airport-Stadt, das verschiedene Branchen rund um die Themen Leichtbau und öko-effiziente Materialien bündelt, sind weitere Zukunftsorte im Aufbau: das Digital Hub Industry mit dem Bremer KI-Transfer-Zentrum am Technologiepark, die Test- und Entwicklungsregion für Wasserstoffmobilität in Bremerhaven oder das Food Hub mit Food Academy, das als zentrales Gründerzentrum und Vernetzungsstruktur für die Nahrungs- und Genussmittelbranche dienen wird.