„Wir setzen auf Vielfalt“, sagt Marlo und meint damit die Zutaten, die bei der Herstellung zum Einsatz kommen. So unterscheidet sich das junge Unternehmen von anderen Fleischersatzanbietern, die vermehrt auf Basis von Sojabohnen produzieren. „Es gibt drei Säulen nachhaltiger Ernährung“, erklärt die Gründerin. Dazu zählten Lebensmittel auf Basis von Pflanzen und Insekten sowie solche aus dem Reagenzglas. CheWOW fokussiert sich auf zwei der drei Möglichkeiten: Pflanzen und Insekten. „Bei Insektenprodukten sagen Menschen, die aus Tierfreundlichkeit vegan leben, auch mal nö“, erzählt sie aus eigener Erfahrung. Deshalb entwickelt das Start-up neben den Insekten-Patties auch rein pflanzliche Lebensmittel.
„Eines unserer pflanzlichen Produkte stellen wir zum Beispiel aus Kürbiskernen her. Diese werden für andere Zwecke gepresst, um das darin enthaltene Kürbiskernöl zu gewinnen. Übrig bleibt der gepresste Kern – und den verwenden wir als Basis für unser Gyros“, erklärt sie. Neben den gepressten Kürbiskernen verarbeitet CheWOW Ackerbohnen zu „Hähnchen“-Nuggets. „Die sind gut für die Fruchtfolge, denn sie entziehen dem Boden Schadstoffe“, weiß die Gründerin. Außerdem wachse die Ackerbohne im Norden Deutschlands, somit fielen die Transportwege kurz aus – ein weiterer Pluspunkt im Kampf gegen den Klimawandel.
Forschung wird groß geschrieben
„Wir wollen auf alle Teller in Europa – that`s the dream“, sagt Marlo. „Wir wollen eine Revolution anzetteln, aber ohne erhobenen Zeigefinger, stattdessen mit gesundem Realismus“, betont sie. Dazu gehöre auch das Wissen um die eigenen Grenzen: „Wir selbst können keine Produkte entwickeln. Aber ich kann Research betreiben und mir die richtigen Leute an Bord holen – find the best people for the job“, lautet ihre Devise. „Wir sind Kopf und Seele von CheWOW, machen die ‚Groundwork‘. Wir untersuchen alternative Proteinformen und arbeiten dafür mit Forschungsinstituten aus ganz Deutschland zusammen. Nachdem die Grundlage geschaffen ist, entwickeln und produzieren andere weiter“, so die Gründerin. Auch hier sind die Transportwege kurz: Hergestellt werden die CheWOW-Produkte in Niedersachsen.
Seit dem Rebranding wächst das junge Unternehmen kontinuierlich, inzwischen liegen die Fleischalternativen im Tiefkühlregal aller kaufmännischen REWE-Filialen in Bremen sowie in den ersten Hamburger Märkten der Handelskette. Auch den
Online-Supermarkt myenso sowie erste Edeka-Filialen beliefert das Start-up. Ein
Store-Locator auf der Webseite findet den nächsten Supermarkt mit CheWOW-Produkten im Sortiment.