+49 (0) 421 9600-10
3.4.2019 - Corinna Laubach

Spielerisch zum Erfolg

Kreativwirtschaft

Bremer Computerspiele-Entwickler King Art trifft mit Echtzeitspiel „Iron Harvest“ ins Schwarze

Insgesamt spielen gut 34 Millionen Menschen in Deutschland Computerspiele – ganz gleich, ob auf dem Smartphone, dem Rechner oder der Playstation. Gespielt wird immer und überall. Die Chance ist groß, bei der Suche nach einem neuen virtuellen Abenteuer auf eines vom Bremer Computerspiele-Entwickler King Art Games zu stoßen. Hier entstehen Abenteuerwelten für Erwachsene, aber auch für Kinder. Insbesondere mit ihrem neuesten Clou „Iron Harvest“ machen die Bremer weltweit auf sich aufmerksam. Über die Crowdfunding-Plattform „kickstarter“ gelang es ihnen, für das Echtzeit-Spiel 1,3 Millionen US-Dollar einzusammeln.

Jan Theysen, einer der Geschäftsführer von King Art Games und Mann fürs Kreative.
Jan Theysen, einer der Geschäftsführer von King Art Games und Mann fürs Kreative. © WFB/Focke Strangmann

1,3 Millionen per Crowdfounding eingesammelt

Dreht Jan Theysen seinen Bürostuhl zum Fenster, hat er freien Blick auf die Weser. Ein ruhiger Fluss mit gemächlichem Fahrwasser. Das Ruhige und Unaufgeregte passt gut zu dem von King Art Games. So schnell bringt den 39-Jährigen nämlich nichts aus dem Konzept. Dabei dürfte seine Freude immens sein, im Dezember 2018 das Echtzeit-Strategiespiel „Iron Harvest“ auf den Markt gebracht zu haben. Der Start ist mit einer einmaligen Crowdfunding-Aktion verbunden: Innerhalb nur eines Tages war das gesteckte Minimalziel erreicht. Am Ende waren es 1,3 Millionen US-Dollar, die über die Plattform „kickstarter“ eingesammelt werden konnten. „Eine gute Entwicklung fängt bei einem weißen Blatt an und führt vom Nichts zu etwas Coolem. Dann ist es gut“, sagt Jan Theysen. 

„Eines der spannendsten Strategiespiele des Jahres“

Das Computerspiel, das in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg angesiedelt ist und eine alternative Kriegswelt zeigt, machte auch internationale Verlage auf das Bremer Entwicklerstudio aufmerksam. Denn das Echtzeitspiel ist bei den Nutzern ebenso beliebt wie bei den Kritikern. „Iron Harvest hat das Potenzial für eines der spannendsten Strategiespiele der nächsten Jahre”, urteilt etwa die Online-Plattform gamestar.de. Derweil feilt King Art weiter an Verbesserungen, tauscht sich dafür mit den Spielern aus. Auch das 40-köpfige King Art Games-Team weiß, was es geleistet hat. „Iron Harvest“ könnte dem im Jahr 2000 gegründeten Unternehmen einen weiteren großen Schub nach vorn geben. 

Angefangen hat alles klassisch in der Garage

„Junge, was soll nur aus Dir werden?“, werden Jan Theysens Eltern manches Mal gedacht haben, als er nach dem Zivildienst verkündete, ab sofort Computerspiele entwickeln zu wollen – zusammen mit sei-nem besten Freund Marc König. Seit der dritten Klasse sind die beiden befreundet. Sie waren früh etwas, das man heute Nerd nennt. Als sie sich in einer Bremer Garage mit zwei Rechnern und einem Kapital von 2.000 Euro selbstständig machten, waren sie zwei junge Menschen, die an ihr Können glaubten. Ihr Herz schlug früh für Computer. Playstation und Nintendo waren ihre ersten Computer-Spielgeräte ab Mitte der 1990er Jahre. Damals war man weit entfernt vom Thema Gaming, Spieleentwicklung und Computernutzung zum Spielen.

34,3 Millionen Menschen bundesweit spielen Computerspiele

Inzwischen ist der Spielemarkt riesig. 34,3 Millionen Menschen in Deutschland spielen Computerspiele – ganz gleich, ob per App auf dem Smartphone, auf dem Rechner oder der Playstation. Gespielt wird immer und überall. Die Chance ist groß, bei der Suche nach einem neuen virtuellen Abenteuer auf eines von King Art Games zu stoßen. In dem Unternehmen sind die Rollen klar verteilt: Jan Theysen ist der Mann fürs Kreative, Marc König der für die Zahlen. „Das hat uns doch mehr Sicherheit gegeben“, begrün-det Theysen, „nur Enthusiasmus reicht nicht.“ 

Brachte 2016 für King Art Games den großen Erfolg: Die Zwerge, das Computer-Rollenspiel nach der gleichnamigen Buchreihe von Markus Heitz.
Brachte 2016 den großen Erfolg: Die Zwerge, das Computer-Rollenspiel nach der gleichnamigen Buchreihe von Markus Heitz. © WFB/Focke Strangmann

Nach einem Rückschlag kam schließlich der Erfolg 

Das hat ihnen auch die Erfahrung gezeigt. Denn der Weg hin zum heutigen Erfolg lief nicht immer gradlinig. Die Pleite eines Herausgebers hätte auch King Art beinahe mitgerissen. Seitdem arbeitet der Entwick-ler nicht mehr nur für einen einzigen Computerspiele-Verlag. „Wir hatten damals kein Geld mehr, kein Projekt. Da mussten wir schnell handeln und uns breiter aufstellen“, erinnert sich Firmenchef Theysen. Mit „Die Zwerge“, einem Computerrollenspiel nach der gleichnamigen Fantasy-Buchreihe des Autors Markus Heitz, gelang ihnen 2016 dann ein großer Erfolg. „Fans des Romans bekommen hier ein tolles Spiel zum Buch mit vielen Anspielungen“, schreibt ein Kritiker der Spieletester-Plattform gamestar.de. Und weiter: „Eine der besten Rollenspiel-Geschichten der letzten Jahre, die auch ohne Vorkenntnisse begeistert und stets verständlich bleibt.“

Ebenfalls gut kommt das Spiel „Zoo 2: Animal Park“ für Kinder an. Bereits acht Monate nach dem Start hatten zwei Millionen Menschen das Spiel installiert, es wurde bereits in 15 Sprachen übersetzt. 

Mitarbeiter spielen regelmäßig Brettspiele – ganz analog

Hinter jedem Computerspiel verbirgt sich viel strategisches Wissen – und das wird im Unternehmen von den Beschäftigten gerne ganz analog mit Brettspielrunden geschult. Um letztlich ein gutes Spiel entwickeln zu können, wird eine ganze Handvoll an Berufen benötigt: Grafiker, Programmierer, Storywriter, Synchronsprecher und manchmal wird für die Musik auch ein echtes Orchester gebraucht. „Wir haben alles, was ein Film auch hat. Dazu kommen die Gamedesigner“, sagt Jan Theysen, der mit King Art Games „Spieleentwickler des Jahres 2017“ wurde. 

Computerspielbranche ist ein wachsender Markt

Die Bundesrepublik wird bei der Entwicklung von Computerspielen im internationalen Vergleich bisher unter „ferner liefen“ betrachtet. „In Deutschland ist der Anteil der Entwickler noch bei unter fünf Pro-zent. Da muss noch mehr kommen“, betont Theysen. Denn die Zahlen des Verbands der deutschen Games-Branche „game“ zeigen: Der Markt wächst und die Zielgruppe besteht nicht nur aus jungen Menschen. Auch viele Spieler über 50 Jahren sitzen regelmäßig an Rechnern oder anderen digitalen Endgeräten. Knapp die Hälfte der Spielenden sind im Übrigen Frauen. Das Durchschnittsalter liegt laut Verband bei 37 Jahren, auch wird in allen Schichten gespielt. Gute Nachrichten für Entwickler wie King Art Games – und Jan Theysens Eltern. 


Pressekontakt: 

Jan Theysen, King Art Games, Telefon +49 (0) 421 322 76 0, E-Mail: pr@kingart-games.com


Bildmaterial:

Foto 1: Jan Theysen, einer der Geschäftsführer von King Art Games und Mann fürs Kreative. © WFB/Focke Strangmann

Foto 2: Brachte 2016 den großen Erfolg: Die Zwerge, das Computer-Rollenspiel nach der gleichnamigen Buchreihe von Markus Heitz. © WFB/Focke Strangmann


Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen berichtet bereits seit Juli 2008 monatlich über Menschen und Geschichten aus dem Bundesland Bremen mit überregionaler Relevanz herausgegeben von der WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH. Der Pressedienst aus dem Bundesland Bremen arbeitet ähnlich wie ein Korrespondentenbüro. Bei den Artikeln handelt es sich nicht um Werbe- oder PR-Texte, sondern um Autorenstücke, die von Journalisten für Journalisten geschrieben werden.

Bei Fragen schreiben Sie einfach eine E-Mail an pressedienst@bremen.de.

Erfolgsgeschichten


Pressedienst
17.04.2024
Rezepte aus der deutschen Heimat

Die Bremerin Marita Jünemann-Sinden liefert Menschen mit deutschen Wurzeln im Ausland ein Stück Heimat ¬– mit Rezepten aus der deutschen Küche. Ob Käsekuchen, Fleischsalat oder Spargelcremesuppe, auf ihrer Internetseite „My Dinner“ hat die Bloggerin bereits mehr als 200 typische Gerichte in englischer Sprache veröffentlicht. Auch Bremer Spezialitäten sind darunter.

in die Küche
Luft- und Raumfahrt
16.04.2024
Von der Weser ins Weltall

Im Sommer 2024 soll die neue Ariane 6 erstmals abheben. Sie sichert Europa den Zugang ins All – und kommt mit einem Gehirn aus Bremen. Ein Blick hinter die hermetisch versiegelten Türen in der Airport-Stadt zeigt, wie die Oberstufe in der Hansestadt entsteht.

ab ins Weltall
Erfolgsgeschichten
12.04.2024
„Wir machen Verbraucherrecht sexy“

Recht bekommen ist teuer, komplex und langwierig? Damit will rightmart aufräumen. Das Bremer Unternehmen setzt ganz auf Digitalisierung im Rechtsmarkt und wächst kräftig: Als größte Verbraucherrechtskanzlei beschäftigt sie heute mehr als 500 Angestellte in einer Gruppe mit mehreren Gesellschaften.

zu Bremen-Innovativ