
Individuelle Beratung und Weiterbildungen zur Digitalisierung: Im Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Bremen: Bild: WFB
Seit Januar 2018 hat Bremen sein eigenes Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum. Als eines von 23 Kompetenzzentren, die vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie gefördert werden, bietet es im DIGILAB den mittelständischen Unternehmen Unterstützung bei der Digitalisierung. Vorwissen ist dafür nicht nötig.
„Hier können sich ab sofort Unternehmen, die ganz am Anfang stehen, informieren. Und auch die, die konkrete Vorstellungen zur Digitalisierung haben, können sich hier in digitalen Themen fit machen“, sagt Kai Stührenberg, Referatsleiter beim Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen und Leiter des Kompetenzzentrums.
Das Zentrum ist im DIGILAB Brennerei 4.0 innerhalb der Alten Schnapsfabrik in der Bremer Neustadt verortet. Dort atmet es Kreativität – in dem weitläufigen Gebäude haben sich zahlreiche Agenturen und junge Start-ups niedergelassen, Workshopräume und viel Platz nahe der Weser laden zum Nachdenken und inspirierten Arbeiten ein. Hier geht es künftig darum, Neues zu erfahren, zu lernen, Partner und Experten zu finden und sich auszutauschen. Ob Profi oder Neuling ist dabei egal.
Das Wegweiserangebot des Mittelstandszentrums im Digilab baut dabei auf fünf Stufen auf, die einen steigenden Grad der eigenen Digitalisierung widerspiegeln.
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Stufe 1: Innovationswerkstätten
Was ist „Change Management“, „SCRUM“ oder „Design Thinking“? Die Innovationswerkstätten geben erste Berührungspunkte mit Themen aus Industrie 4.0 oder der Arbeitswelt der Zukunft. In kostenlosen Workshops erarbeiten sich Kleingruppen zusammen neue Themen. Dabei ist Anpacken das Credo – langatmige Vorträge sucht man hier vergebens. Ein Überblick über die derzeitigen Innovations- und Technologiewerkstätten gibt es auf der DIGILAB-Webseite und in der Veranstaltungsübersicht des Zentrums Stufe 2: Summerlab & Innovationssafaris
Frische Ideen und großes Know-how zu neuen Technologien sind ein guter Ausgangspunkt für die digitale Revolution. Von beiden haben die Studierenden der Bremer Hochschulen mehr als genug. Warum also nicht das kreative Potenzial für das eigene Unternehmen nutzen? Im Summerlab oder bei einer Innovationssafari arbeiten Unternehmen mit Studierenden zusammen, um für sich Technologien zu erschließen oder ganz konkrete Ideen für die Digitalisierung zu entwickeln. Unter Anleitung von Experten geht es gemeinsam daran, neue Lösungswege für die Herausforderungen der Zukunft zu finden.Stufe 3: Beratungsprogramm
Guter Rat ist … wertvoll! Ein Blick von außen hilft, aus eingefahrenen Denkweisen auszubrechen. Aus diesem Grund gibt es das Beratungsprogramm zur Digitalisierung. Es fördert und unterstützt finanziell die Kooperation mit Unternehmensberatern. Unternehmen können unter ausgesuchten Consultants wählen und gemeinsam Bedarfe erfassen, Workshops durchführen oder ganz konkrete Digitalisierungsprojekte planen. Mehr zur Beratungsunterstützung bei digitalisierung-bremen.deStufe 4: Prototypen-, Forschungs- und Entwicklungsprojekte
Jetzt geht es ans Eingemachte. In Prototypen-, Forschungs- und Entwicklungsprojekten arbeiten Unternehmen und wissenschaftliche Institute gemeinsam daran, eine neue Technologie zu erschließen. Die Projekte dauern in der Regel mehrere Monate oder länger und werden durch die BAB - die Förderbank für Bremen und Bremerhaven mit Zuschüssen und Darlehen unterstützt. Ziel ist es, einen Prototypen zu entwickeln, Innovationen auf den Markt zu bringen und so wettbewerbsfähig zu bleiben. Mehr dazu bei der BABStufe 5: Finanzierung von Digitalisierungsvorhaben durch die BAB
Die letzte Stufe hat das große Ganze im Blick: Von einzelnen Projekten bis hin zur Digitalisierung des gesamten Unternehmens finanziert die BAB Investitionsvorhaben aus verschiedenen Fördertöpfen. Die Berater der BAB stehen dabei jederzeit zur Stelle, um das ideale Programm zu finden. Ein Überblick dazu gibt es bei der BAB.

In der Alten Schnapsfabrik sitzen Mittelstands 4.0-Zentrum und Digilab, Bild: WFB/Frank Pusch
DIGILAB Brennerei 4.0 – Heimathafen und Wegweiser
Das DIGILAB ist dabei Ausgangspunkt vieler dieser Angebote. Viel Raum zum kreativen Arbeiten – ob analog oder digital. Dazu ist das Lab mit technischen Upgrades wie Augmented Reality, 3D-Druck und neuen Design Thinking-Materialien ausgerüstet. „Wir kooperien mit lokalen Technologieunternehmen wie Ubimax und spannenden Projekten wie weserholz und der Kalle Co-Werkstatt. Damit ermöglichen wir innovative Formate und Hands-on bei neuen Technologien“, sagt Sven Hermann, Geschäftsführer der ProLog Innovation GmbH. Im Auftrag des Senators für Wirtschaft, Arbeit und Häfen kümmert sich die ProLog Innovation GmbH um die Weiterentwicklung des DIGILAB Brennerei 4.0 und mögliche Kooperationspotentiale mit ansässigen Digitalisierungsprojekten.
Zusammen mit Studierenden entwickeln Unternehmen neue Ideen, Bild: Alexander Fanslau